Wir freuen uns sehr, die erfolgreiche Einwerbung des Drittmittelprojekts HABITRACK bekanntzugeben. Geleitet wurde der Antrag von EORC Seite aus von Ariane Droin und Hannes Taubenböck, gemeinsam mit starken Partnern aus Forschung, Medizin und öffentlichem Gesundheitswesen:
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Klinikum der Universität München, München
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Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., München
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Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Erlangen
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Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (IMB), München
Warum HABITRACK?
Pandemien erfordern entschlossenes und gut informiertes politisches Handeln. Regierungen greifen dabei häufig auf nicht-pharmazeutische Maßnahmen zurück – von freiwilligem Social Distancing bis hin zu gesetzlichen Einschränkungen –, um Infektionswellen einzudämmen und das Gesundheitssystem zu schützen. Grundlage dieser politischen Entscheidungen sind modellbasierte Infektionsanalysen. Doch deren Qualität hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit präziser, granularer Daten ab.
Während bestehende Modelle vor allem auf die Übertragung von Atemwegserkrankungen zwischen Menschen ausgerichtet sind, verändern vektorübertragene Krankheiten, etwa durch Zecken, die Dynamik fundamental. Für diese Krankheitsbilder fehlen bisher häufig geeignete Daten, spezifische Modelle und geknüpfte Informationsnetze.
Das Ziel von HABITRACK
HABITRACK setzt genau hier an: Das Projekt entwickelt integrierte Datensätze und innovative räumlich-zeitliche Modelle, um vektorübertragene Krankheiten besser verstehen und vorhersagen zu können.
Im Fokus stehen dabei:
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das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSMEV)
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Borreliose
Diese dienen als Modellkrankheiten für eine verbesserte Vorbereitung auf zukünftig relevante zeckenübertragene Erkrankungen.
Innovative Methoden: Von Drohnenbildern bis serologischen Studien
Im Gegensatz zu klassischen Ansätzen nutzt HABITRACK Drohnenbilder, um mögliche Zeckenhabitate automatisiert zu identifizieren. Diese Informationen fließen in Modelle ein, die lokalisierte Infektionsherde prognostizieren können. Hier wird die Expertise unsere sehr gut aufgebautes UAS Forschungsteams genutzt, um diese Daten zu erheben und auszuwerten.
Gemeinsam mit Entomologen werden zudem neue Erkenntnisse zur Ausbreitung von Vektoren und Pathogenen gewonnen, um die Modellgenauigkeit weiter zu erhöhen.
Eine serologische Studie in einer Modellregion verbessert darüber hinaus die Qualität bestehender Prävalenzdaten und hilft, bislang unbekannte Infektionen sichtbar zu machen. Vorhersagen zu potenziellen FSMEV- und Borrelien-Mikroherden werden anschließend durch Feldstudien überprüft.
Für eine möglichst realistische Prognose zukünftiger Infektionsdynamiken entwickelt das Projekt deterministische Modelle, die sowohl die neu gewonnenen Daten als auch Wetterprognosen integrieren.
Ein Schritt hin zu besserer Pandemievorbereitung
Mit HABITRACK entsteht ein neuartiges, umfassendes Werkzeug zur Analyse und Vorhersage vektorübertragener Krankheiten. Die Kombination aus Erdbeobachtung, Drohnentechnologie, Entomologie und epidemiologischer Modellierung liefert ein zukunftsweisendes Fundament, um Gesundheitsschutz und politische Entscheidungsprozesse in Zeiten zunehmender klimabedingter Veränderungen zu stärken.







